Petitions-Endspurt und Indien

Die Petition gegen Wahlcomputer endet heute. Zum Zeitpunkt dieses Postings sind knapp 45.000 Unterschriften zusammengekommen. Das ist ein solides Ergebnis, auch wenn wir das Ziel, die bislang stärkste Online-Petition zu werden wohl knapp verpassen werden. Macht aber nichts. 45.000 sind ja nicht gerade „niemand“.

Ich möchte mich an dieser Stelle gleich mal bei allen bedanken, die sich in den letzten Wochen für die Aktion eingesetzt haben und so sicherlich auch dazu beigetragen haben, dass bei den Wahlcomputer-einsetzenden Gemeinden zumindest ein kleiner Stimmungswandel eingesetzt hat. Wir sind aber mit dem Ende der Petition noch lange nicht am Ende der Aktivität, denn das Thema wird uns noch lange verfolgen. Am 3. Dezember 2006 wird übrigens in Venezuela der Präsident gewählt. Bisheriger (und wohl auch künftiger) Präsident Hugo Chávez hat in seinem Land mittlerweile auch Wahlcomputer eingeführt. Honi Soit Qui Mal Y Pense.

Ich bin heute von meiner Reise aus Indien zurückgekommen und habe auch von dort allerlei Beunruhigendes mitbekommen. In der Wikipedia steht: „Bei der Parlamentswahl 2004 erzielte die oppositionelle Kongresspartei unter Sonia Gandhi einen unerwarteten Sieg.“ Fakt ist, dass damals sowohl die Opinion Polls als auch die Exit Polls (!) der National Democratic Alliance einen überdeutlichen Sieg vorausgesagt haben (so in der Dimension von ca. 230 zu 150 Parlamentssitzen). Das offizielle Endergebnis sah dann anders aus und der Indian National Congress übernahm die Macht. Die Zeitungen waren bemüht, Erklärungen für das „Versagen“ der Befragungen zu finden. In der englischen Wikipedia heißt es zwar, die Exit Polls hätten schon deutlich andere Ergebnisse gezeigt, aber zumindest die in dem politischen Magazin „Frontline“ aufgeführten Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache.

Wahlcomputer in Indien sind so richtig topp: hier druckt der Rechner noch nicht mal einen Zettel aus, sondern das Ergebnis wird mittels eines weiteren Computers über eine Schnittstelle ausgelesen. Ganz tolle Wurst. Wenn man sich dazu die Bedingungen beim Transport der Geräte anschaut, kann einem nur noch Angst und Bange werden. Mal sehen, was hier noch ans Licht kommt.

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